Impfungen

Sie können in unserer Praxis sämtliche Schutzimpfungen, sowohl die notwendigen Routine-Auffrischungen als auch die Grundimpfungen von Säuglingen als auch Reiseimpfungen, durchführen lassen. Gerne können Sie auch für sich oder Ihre Kinder anhand des Impfpasses den Impfstatus überprüfen lassen.

Bringen Sie zu Impfterminen bitte immer Ihren Impfpass mit. Wenn Sie keinen besitzen, können wir gerne einen neuen für Sie ausstellen.

  • Auffrischungsimpfungen bei Erwachsenen betreffen in erster Linie die Impfung gegen Diphterie und Tetanus (Wundstarrkrampf), die alle 10 Jahre aufgefrischt werden sollten, bei Verletzungen ggf. auch schon früher. Diese Impfungen sollte JEDER ERWACHSENE durchführen lassen, Wundstarrkrampf ist keineswegs eine ausgestorbene Erkrankung.
  • Ferner wird für jeden Erwachsenen eine Auffrischungsimpfung gegen Keuchhusten empfohlen, die zweckmäßigerweise mit der nächsten Tetanusauffrischung erfolgen sollte (es ist ein Dreifachimpfstoff verfügbar, so dass nur eine Spritze erforderlich ist). Es ist in den letzten Jahren eine massive Zunahme der Keuchhustenfälle zu beobachten, besonders bei Erwachsenen im Großelternalter. Keuchhusten ist für Kinder und Erwachsene eine sehr schwer verlaufende und meist auch sehr langwierige Erkrankung, die dazu noch sehr ansteckend ist. Nachdem Kinder schon seit Jahren gegen diese Erkrankung geimpft werden, hat sich die Erkrankung in den letzten Jahren ins Erwachsenenalter verschoben. Für Schwangere ist eine Auffrischungsimpfung gegen Keuchhusten in jeder Schwangerschaft empfohlen.
  • Eine Impfung gegen Pneumokokken (häufige Erreger der Lungenentzündung) wird für alle Patienten über 60 Jahre und für chronisch Kranke empfohlen. Es handelt sich hier meistens um eine EINMALIMPFUNG, eine AUFFRISCHUNG ist nur noch in einigen wenigen Sonderfällen (z.B. chronische Lungenerkrankungen oder Immunschwäche) empfohlen.
  • Masern: Die Zahl der Masernerkrankungen nimmt in den letzten Jahren wieder deutlich zu, die südbayrischen Landkreise sind unter den "Spitzenreitern" in Deutschland. Masern sind - im Kindes- und im Erwachsenenalter - eine sehr schwere Erkrankung, die in einem nicht zu geringen Prozentsatz sogar tödlich verlaufen kann. JEDER nach 1971 geborene Erwachsene, der nicht zwei Masernimpfungen im Impfpass dokumentiert hat, sollte eine einmalige Auffrischung erhalten.
  • Dringend zu empfehlen, besonders im Landkreis Traunstein, ist für Erwachsene oder ältere Kinder eine Impfung gegen FSME (durch Zecken übertragene Hirnhautentzündung). Der Landkreis Traunstein ist hier innerhalb Deutschlands Hochrisikogebiet und jedes Jahr unter den Spitzenreitern, was Erkrankungsfälle angeht. Die FSME ist nicht durch Antibiotika zu behandeln und muss nicht, aber kann in bis zu 10% der Fälle sehr schwer verlaufen und zu langjährigen Folgeschäden bis zur Berufsunfähigkeit führen. Nach erfolgter Grundimmunisierung ist eine Auffrischung alle 5 Jahre, bei über 50-Jährigen alle 3 Jahre empfohlen. Die FSME-Impfung schützt NICHT vor der anderen durch Zecken übertragenen Erkrankung, der Borreliose, diese ist im Frühstadium in der Regel aber problemlos durch Antibiotika zu behandeln.
  • Eine routinemäßige Auffrischungsimpfung gegen Kinderlähmung (Polio) für Erwachsene wird von der STIKO (Ständige Impfkommission der Bundesrepublik Deutschland) NICHT MEHR EMPFOHLEN, die Erkrankung gilt als so gut wie ausgerottet. Bei Kindern sollte die Impfung dennoch durchgeführt werden, und auch bei Erwachsenen in besonderen Fällen (z.B. Reisen in Risikogebiete) kann eine Impfung sinnvoll sein.
  • Eine jährliche Impfung gegen Virusgrippe (Influenza) wird empfohlen für alle gefährdeten Personengruppen (wie chronisch Erkrankte z.B. an Herz-Kreislauf-, Lungen-, Nierenerkrankungen sowie rheumatischen Erkrankungen oder Patienten, die das Immunsystem unterdrückende Medikamente einnehmen) sowie alle Patienten über 60 Jahre und Schwangere. Die Impfung ist meist ab Mitte September verfügbar und muss, da jedes Jahr ein anderes Grippevirus für die Erkrankungen verantwortlich ist, jährlich wiederholt werden.
  • Seit 2024 gibt es eine offizielle Empfehlung der STIKO zur Impfung gegen das RS-Virus (RSV-Infektion). RS-Viren verursachen Atemwegserkrankungen, die insbesondere bei Säuglingen oder sehr kleinen Kindern auch sehr schwer verlaufen können. Daher wird eine RSV-Prophylaxe für diese Altersgruppe schon sehr frühzeitig empfohlen, teilweise schon bei der U2-Vorsorge wenige Tage nach der Geburt. Die RSV-Prophylaxe für Säuglinge gehört daher, aufgrund des frühen Impfzeitpunkts, in die Hände des Kinderarztes, wir führen diese Impfung in dieser Altersgruppe in unserer Praxis nicht durch. Gleichwohl handelt es sich um eine sehr wichtige Prophylaxe, und wir empfehlen sie ausdrücklich.
  • Auch für Erwachsene älter als 75 Jahre (oder Erwachsene zwischen 60 und 74 Jahren mit bestimmten Grunderkrankungen) gibt es eine Empfehlung der STIKO zur Impfung gegen das RS-Virus. Laut heutigem Kenntnisstand handelt es sich dabei um eine EINMALIGE Impfung ohne Notwendigkeit von Auffrischungen. Es gibt zu dieser Impfempfehlung noch einige offene Fragen, sowohl organisatorisch als auch medizinisch, wir halten den Impfstoff daher bisher routinemäßig noch nicht in unserer Praxis vor. Sollten Sie in die entsprechende Zielgruppe fallen und Interesse speziell an dieser Impfung haben, so empfehlen wir eine vorherige ärztliche Rücksprache mit uns.
  • Seit Mai 2019 wird offiziell auch eine Impfung gegen Gürtelrose empfohlen. Diese Empfehlung gilt für alle Patienten über 60 Jahre bzw. für Patienten über 50 Jahren mit bestimmten chronischen Erkrankungen. Notwendig sind zwei Impfdosen im Abstand von 2 bis 6 Monaten, nach heutigem Kenntnisstand ist eine Auffrischungsimpfung dann nicht notwendig.
  • Offiziell empfohlen ist auch die Impfung gegen das Corona-Virus. Laut den aktuell gültigen, offiziellen Empfehlungen sollten Patienten im Alter über 60 Jahren, mit chronischen Erkrankungen, Immunschwäche oder Einnahme immununterdrückender Medikamente, sowie beiUnterkunft in Pflege- oder Gemeinschaftseinrichtungen, oder Tätigkeit in medizinischen Berufen gegen das Coronavirus geimpft sein. Eine Auffrischungs-Impfung für gesunde Patienten unter 60 Jahren, und insbesondere für Kinder und Jugendliche, empfiehlt die STIKO ausdrücklich NICHT mehr.